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Im Einkauf liegt der Gewinn

„Im Einkauf liegt der Gewinn „. Das wussten schon die Kaufleute vergangener Jahrhunderte und diese goldene Kaufmannsregel gilt auch heute noch, in Zeiten des Handels per Internet.

Nicht nur die Deutschen geben immer mehr Geld im Internet aus. Konsumige Ware geht immer schneller über den virtuellen Ladentisch und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass immer mehr Online-Shops versuchen, sich ein möglichst großes Stück vom Kuchen abzuschneiden.

Die Startvoraussetzungen für einen Online-Shopbetreiber sind eigentlich recht vergleichbar, wenn man einmal diejenigen Anbieter außen vorlässt, die durch finanzstarke Konzerne gestützt, millionenschwere Werbebudgets zur Verfügung haben.

Trotzdem trennt sich sehr schnell die Spreu vom Weizen. Während viele Online-Shops kaum auf einen grünen Zweig kommen oder sogar um das nackte Überleben kämpfen, gibt es einige wenige, die sehr gute Umsätze und Gewinne machen.

Laut einer Studie der Internetplattform ibusiness.de liegt die Konversionsrate deutscher Onlineshops im Schnitt bei rund 3 Prozent. Das heißt von 100 Besuchern werden nur drei direkt Kunde, die anderen 97 Prozent sind direkt wieder weg.

Es geht jedoch auch anders. Die Spitze der deutschen Onlineshops erzielt Konversionsraten von bis zu 30 Prozent und mehr. Das ist prozentual ausgedrückt ein Unterschied von 1 000 Prozent!

Analysiert man diese Situation etwas genauer, dann kommt man schließlich zu dem Ergebnis, dass häufig der Faktor Einkauf verantwortlich für Erfolg oder Misserfolg ist. Es genügt aus Verbrauchersicht heute nicht mehr, irgendein Sortiment online zu stellen und dann darauf zu hoffen, dass der Rubel rollt.

Ein erfolgreiches Warensortiment zeichnet sich nicht nur durch seine Qualität sondern auch durch seine Aktualität und Attraktivität aus. Mit anderen Worten: es wird nur das gekauft, was vom Verbraucher auch nachgefragt wird. Und das sind in aller Regel qualitativ hochwertige, aktuelle und attraktive (Marken)-Konsumprodukte.

Derjenige Online-Händler, der ein solches Warensortiment nicht bietet, erntet schnell die Höchststrafe des Internetusers, nämlich ein Mausklick zum nächsten Anbieter.

Wer jemals einen Preisvergleich im Internet aufgerufen hat, zum Beispiel für eine aktuelle Digitalkamera, der stellt schnell fest, dass sich die Verkaufspreise vom niedrigsten zum höchsten Angebot oftmals sehr stark unterscheiden.

Die Ursache für derart drastische Preisunterschiede liegt darin, dass viele Anbieter ihre Ware zu teuer einkaufen. Die dadurch entstehenden hohen Verkaufspreise locken natürlich nur wenige Kunden an und die Folge davon sind schließlich unternehmerische Gewinne, die langfristig nicht ausreichen, die Existenz des Unternehmens zu sichern.

Kann der Händler aufgrund der hohen Einkaufspreise die Verkaufspreise nicht weiter senken, so hat er ein echtes Problem. Eine Lösung dieses Problems könnte darin bestehen, den Einkauf über so genannte Großhandelsmarktplätze vorzunehmen.

Letztere sind internetbasierte Unternehmen, die ihre Aufgabe darin sehen, Lieferanten und Wiederverkäufer zusammenzubringen. Einmal als Handelspartner registriert, eröffnet sich dem Online-Shopbetreiber der so wichtige Kontakt zu Herstellern, Großhändlern und Importeuren. Häufig werden Restposten, Sonderposten, Konkurswaren oder Überproduktionen gehandelt.

Die Einkaufspreise sind bei solchen Marktplätzen oft außergewöhnlich niedrig. Dabei gilt in der Regel der Grundsatz, je mehr Ware der Endkundenhändler abnimmt, desto geringer der Preis pro Stück.

Die besten Grosshandelsmarktplaetze 2012Grundsätzlich scheint das für jeden Onlineshopbetreiber eine Thematik zu sein, mit der er sich auf jeden Fall einmal beschäftigen sollte. Hilfestellung bei der Einarbeitung in diese Materie liefert unter Umständen das Online-Magazin Internethandel, welches sich in seiner aktuellen Ausgabe (Nr. 104, Juni 2012) ausführlich mit dem Thema Beschaffung über Großhandels-Marktplätze beschäftigt.

Wir haben uns diesen Beitrag einmal genauer angesehen. Überschrieben mit dem Titel „Die besten Großhandels-Marktplätze 2012“ hofft der interessierte Leser auf konkrete Adressen, die in der Branche oftmals wie ein Augapfel gehütet werden. Kein Onlineshopbetreiber gibt freiwillig seine besten Einkaufsquellen bekannt und so startet „Internethandel“ diese Recherche durchaus vielversprechend.

Soviel vorweg, die hohen Erwartungen werden grundsätzlich nicht enttäuscht.

Das Magazin bietet zunächst eine solide Einführung in das Thema und kommt relativ schnell zu dem Schluß, dass „durch die konsequente Nutzung von Großhandels-Marktplätzen […] der Zeitaufwand für das Beschaffungsmanagement deutlich reduziert werden (kann)“.

Das ist für den gestressten Onlineshopbetreiber sicherlich Grund genug, tiefer in den Beitrag einzusteigen. Bereits auf der nächsten Seite geht es dann auch gleich ans Eingemachte, die konkrete Vorstellung von Ross und Reitern, sprich Großhandels-Marktplätzen.

Insgesamt 16 nationale und internationale Handelsplätze werden tabellarisch vorgestellt, 5 davon ausführlich mit Angabe der Angebotszahl, der Mitgliederzahl und der Jahresgebühr, wovon diese Geschäftsmodelle leben. Ob mit dieser Zahl der gesamte Markt repräsentativ abgebildet wird, entzieht sich unserer Kenntnis, aber es ist davon auszugehen, dass es in diesem Marktsegment nicht wesentlich mehr nennenswerte Anbieter gibt, denn schließlich handelt es sich ja um Groß- und nicht um Endkundenhändler.

Die fünf näher vorgestellten Marktplätze haben wir anhand von deren Website einmal etwas näher unter die Lupe genommen. Es ging uns darum, ob bei der Anmeldung tatsächlich ausschließlich Händler (gegen Gewerbenachweis) akzeptiert werden, oder ob nicht auch Privatleuten hier die Möglichkeit eröffnet wird, einige Schnäppchen zu machen.

Ergebnis der Recherche: Die Übermittlung einer Gewerbeanmeldung per Fax zum Beispiel wird in keinem der 5 Marktplätze konkret verlangt, vielmehr behält man sich diese Übermittlung in den AGB’s vor, oder schließt Privatleute per AGB von der Teilnahme aus.

Privatleute, die es darauf anlegen, werden sicherlich eine erfolgreiche Anmeldung vornehmen können. Abschrecken dürfte diese aber die in der Regel sofort fällige Jahresgebühr und die Mindestabnahmemenge von Artikeln. Da kann man dann doch nicht eben mal eine Digitalkamera für kleines Geld bestellen, sondern muss direkt im Dutzend, oder sogar palettenweise bestellen.

Die Teilnahmegebühren für die Vertragspartner auf der Einkaufsseite bewegen sich im moderaten Rahmen und übersteigen selten 100 Euro pro Jahr. Manche Marktplätze bieten sogar eine kostenlose Basis-Mitgliedschaft, die allerdings viel zu wenige Möglichkeiten bietet. Andere staffeln Ihr Angebot und bieten attraktive Zusatzleistungen zu der eigentlichen Mitgliedschaft.

Unser abschließendes Fazit: der Artikel „Die besten Großhandels-Marktplätze 2012“ des Online-Magazins Internethandel bietet interessierten Onlineshopbetreibern eine gute Einführung in diese Seite des Beschaffungsmarketings und eröffnet mit der konkreten Vorstellung von insgesamt 16 Marktplätzen auch gleich die Möglichkeit, diese einmal zu testen, weil konkrete Adressen, Ansprechpartner und Kontaktdaten nicht fehlen.